Presse:
„…Die szenische Umsetzung von Nicola Glück erweckt
die heute fremden lateinischen, altfranzösischen und
mittelhochdeutschen Texte zum Leben und gibt ihnen mit Hilfe der
Location einen sinnvollen Rahmen. Die Carmina Burana ist dreiteilig
und ist mit dem verbindenden Element des sich ständig wiederholenden
und ändernden Schicksals zyklisch aufgebaut. Die Regisseurin nutzt
die Dreiteilung, um dem Publikum trotz der kurzen Spieldauer eine
Pause zu gönnen. Einen roten Faden bekommt die Inszenierung mit der
Geschichte des Solo-Baritons, der passend zum Ambiente mit einer
Schürze und einem Service-Hemd der Halle Tor 2 auftritt, so getarnt
ist sein erster Auftritt überraschend gelungen. Beim zarten
Aufblühen der Liebe und des Frühlings darf er sich von einigen Damen
anschmachten lassen, die Spaß daran haben. Im zweiten Teil darf er
auch mal mit einem Kölsch in der Hand die Herren des Chors
verführen. Und wie könnte es anders sein – auch er findet die eine,
die ihm den Kopf verdreht. Der letzte Teil, der Amor und Eros
gewidmet ist, wird zur Liebesgeschichte, zum neckischen Hin und Her
mit Happy End. Dass die Texte im üppigen Programmheft mit
Übersetzung abgedruckt sind, ist eine gute Idee, denn so kann man
den Inhalt der einzelnen Lieder und Stücke besser erfassen…Die
Partie des gebratenen Schwans singt Uwe Demel in
gewöhnungsbedürftigem Falsett, dafür aber umso launiger. Mit
ausdrucksvollem Mienenspiel lässt er sich zunächst von acht Damen
hereintragen und dann bei lebendigem Leibe verputzen. Dem Publikum
gefällt das, und es honoriert die witzige Idee und ihre Umsetzung
mit Gelächter und Applaus. …“
Auszug aus der Rezension im
Opernnetz von Miriam Rosenbohm
Komplette Kritik im Opernnetz